Den Schüleraustausch weiter stärken!

Untertitel
Forderungen des Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch (AJA)
Langfristiger individueller Schüleraustausch stärken

Die Möglichkeit, für längere Zeit im Ausland zur Schule zu gehen, ist für viele junge Menschen eine prägende Erfahrung. Doch damit langfristige individuelle Austauschprogramme allen interessierten Jugendlichen offenstehen, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen und gezielte Unterstützung.

„Austausch macht Schule“ setzt sich als Initiative bundesweiter Fach- und Förderstellen für eine Stärkung des internationalen Jugend- und Schüleraustauschs ein. Wir begrüßen und unterstützen die Handlungsempfehlungen, die AJA, der Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch, anlässlich der Bundestagswahl 2025 formuliert hat. Der Dachverband gemeinnütziger Jugendaustauschorganisationen hat aufgrund einer langjährigen Erfahrung zentrale Forderungen formuliert, wie der langfristige individuelle Schüleraustausch in Deutschland nachhaltig gestärkt werden muss.

Sechs Forderungen an die Bundespolitik

AJA wendet sich mit sechs konkreten Forderungen an die neue Bundesregierung:

  • Gastfamilien unterstützen

Gastfamilien leisten einen unschätzbaren Beitrag zur interkulturellen Verständigung. Doch steigende Lebenshaltungskosten erschweren ihr Engagement. Der AJA fordert daher eine finanzielle Aufwandsentschädigung für ehrenamtliche Gastfamilien – orientiert an der Höhe des Kindergeldes.

  • Zugänge zum Schüleraustausch verbessern

Jeder junge Mensch sollte die Chance auf eine Auslandserfahrung haben. Dafür müssen Hürden abgebaut, Fördermaßnahmen für benachteiligte Jugendliche geschaffen und Schulen besser über Austauschprogramme informiert werden.

  • Auslands-Schüler-BAföG reformieren

Derzeit sind viele Schüler:innen vom Auslands-BAföG ausgeschlossen – etwa jene, die keine gymnasiale Oberstufe besuchen. Eine Reform ist nötig, um mehr Jugendlichen den Weg ins Ausland zu ermöglichen.

  • Anerkennung des gesellschaftlichen Mehrwerts von Austauschprogrammen

Schüleraustausch stärkt demokratische Werte, fördert Toleranz und gesellschaftliches Engagement. Die neue Bundesregierung sollte diesen Beitrag stärker anerkennen und Austauschprogramme als bildungspolitisches Instrument gezielt fördern.

  • Transatlantische Beziehungen stärken

Der Austausch mit den USA hat eine lange Tradition und trägt zur Verständigung zwischen beiden Ländern bei. Nach dem gescheiterten Versuch, ein Deutsch-Amerikanisches Jugendwerk zu gründen, braucht es neue Wege, um diesen Austausch zu intensivieren.

  • Ehrenamt im Austausch stärken

Die gemeinnützigen Austauschorganisationen des AJA-Netzwerks werden von einem starken Ehrenamt getragen. Um diese Strukturen zu sichern, braucht es bessere Rahmenbedingungen und eine konsequente Umsetzung der Engagement-Strategie des Bundes.

Politik in der Verantwortung

Austauschprogramme sind ein wichtiger Baustein für eine offene und zukunftsorientierte Gesellschaft. Die Forderungen des AJA zeigen auf, welche politischen Weichenstellungen auch auf Bundesebene nötig sind, um den langfristigen individuellen Schüleraustausch zu stärken. 

Wir unterstützen den Aufruf an die politischen Entscheidungsträger:innen und fordern zur Umsetzung dieser Maßnahmen in der Jugend- und Bildungspolitik auf, damit junge Menschen mehr Möglichkeiten zu internationalem Austausch und interkultureller Bildung erhalten. 

Wer mehr über die Empfehlungen erfahren möchte, findet alle Informationen auf der Website des AJA: Handlungsempfehlungen Bundestagswahl 2025

Der AJA vertritt acht gemeinnützige Jugendaustauschorganisationen in Deutschland, deren Mitglieder als anerkannte Träger der freien Jugendhilfe weltweit langfristige, bildungsorientierte Schüleraustausch- und Gastfamilienprogramme durchführen. Mit ihrer Arbeit fördern sie interkulturelles Lernen, Verständigung, Eigenverantwortlichkeit, Toleranz, politisches Bewusstsein und Respekt für unterschiedliche Lebensweisen. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Demokratie- und Friedenserziehung – nicht nur bei den Jugendlichen selbst, sondern auch in ihrem familiären und sozialen Umfeld.

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