Wegweiser zur Projektfinanzierung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Förderung für Projekte im schulischen Austausch und in der Jugendarbeit zu erhalten.
Eurodesk Deutschland, Mitglied im gleichnamigen europäischen Informationsnetzwerk, gibt Tipps, welche Fördermittel für internationale Jugendarbeit zur Verfügung stehen und wie man Schritt für Schritt vorgehen kann, um eine geeignete Förderquelle zu finden.
Sechs Schritte zur Projektfinanzierung
Die Förderlandschaft in Deutschland und Europa lässt sich in drei Bereiche unterteilen:
- Unter der „öffentlichen Hand“ versteht man staatliche Förderprogramme oder Subventionen durch EU, Bund, Länder oder Kommunen.
- Die „private Hand“ beschreibt die Förderung durch Stiftungen, Sponsoren und Firmen.
- Die „eigene Hand“ entspricht eigenen Fundraising Aktivitäten durch die Projektakteure.
Einen guten Überblick über die deutsche Förderlandschaft findet sich auf der Seite der IJAB Fördertipps.
Wichtige Förderquellen für den schulischen Bereich:
- Förderprogramme beim Pädagogischen Austauschdienst der KMK und als
Nationalagentur Erasmus+ für den schulischen Bereich - Nationale Agentur Erasmus+ beim Bundesinstitut für Berufsbildung (Förderung der Berufsbildung und Erwachsenenbildung)
- Träger der Initiative »Austausch macht Schule«
- Unterstützer der Initiative »Austausch macht Schule«
Auswahl der wichtigsten Förderquellen für den Jugendbereich:
Förderquellen sind in der Regel auf bestimmte Themenbereiche und/oder Zielgruppen ausgerichtet. Es gibt über 20.000 Stiftungen in Deutschland, über 150 EU-Förderprogramme und viele weitere Fördermöglichkeiten auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene.
EuroDesk hat verschiedene Förderdatenbanken zusammengestellt, um eine Einsortierung der unterschiedlichen Quellen nach Themen, Regionen oder Organisationssystemen vorzunehmen und die Suche nach geeigneten Fördermitteln zu erleichtern.
Auswahl von Förderdatenbanken:
Deutscher Stiftungsindex
Servicestelle eine Welt
Eurodesk Förderdatenbank
Europa fördert Kultur
Europäischer Sozialfonds > Programmübersicht
Deutscher Akademischer Austauschdienst
Nachdem verschiedene Förderquellen in die engere Auswahl gezogen worden sind, müssen die jeweiligen Förderbedingungen genau analysiert werden:
- Wer darf bei der in Frage kommenden Förderquelle Anträge stellen (Privatpersonen, Vereine, öffentliche Einrichtungen usw.)?
- Entspricht die Zielgruppe der Förderquelle den Projektteilnehmenden bzw. den Projektzielgruppen?
- Gibt es Antragsfristen oder Aufrufe zur Einreichung von Anträgen?
- Entsprechen die geplanten Projektkosten dem möglichen Fördervolumen?
- Fördert die Quelle nur einen Anteil der Projektkosten oder bestimmte Pauschalen?
- In der Regel ist keine hundertprozentige Förderung durch ein einzelnes Programm möglich. Durch welche andere Förderquelle kann der Restbetrag abgedeckt werden bzw. welche Eigenmittel (Teilnahmebeiträge usw.) stehen zur Verfügung? Wie sieht die Kombinierbarkeit mit anderen Förderquellen aus?
- Gibt es regionale Einschränkungen, die beachtet werden müssen?
- Wie hoch ist der Aufwand der Beantragung? Stehen die notwendigen Personalressourcen für die Antragsbearbeitung zur Verfügung? Entspricht der Aufwand den beantragten Fördermitteln?
Bevor ein Förderantrag erstellt wird, sollte man sich im direkten Austausch mit den Förderstellen vergewissern, dass das angestrebte Projekt tatsächlich förderfähig ist. Häufig werden von Förderinstitutionen auch Einführungsveranstaltungen für Erstantragsteller angeboten, die alle wichtigen
Fragen beantworten.
Außerdem veranstalten Eurodesk Deutschland und die verschiedenen Jugendringe in Deutschland regelmäßig Weiterbildungen und Informationstage zum Thema Förderung.
Je nach Projektidee kann es wichtig sein, schon in der Planung das Projekt an die Rahmenbedingungen und Bedingungen der angestrebten Förderquelle anzupassen. Dies sollte wenn möglich in Absprache mit der fördernden Stelle passieren.
Deutlich schwerer ist es, einen bereits existierenden Projektplan im Nachhinein an Förderbestimmungen anzupassen. Die Adaption der Projektidee sollte besonders auf eventuelle Förderschwerpunkte und -prioritäten der jeweiligen Quelle ausgerichtet sein, um die Chance einer Bewilligung des Antrags zu erhöhen.
Der fertige Antragstext sollte vor dem Einreichen durch verschiedene erfahrene Personen aus dem eigenen Umfeld geprüft werden. Insbesondere Menschen oder Organisationen, die bereits eine Förderung durch das Programm oder die jeweilige Stiftung erhalten haben, können wertvolle Tipps und Hinweise zum Antragstext geben.
Um im Falle einer Ablehnung nicht zur Einstellung des Projekts gezwungen zu werden, sollten immer alternative Finanzierungen mit eingeplant werden.
Informationen zu Fördermöglichkeiten
Sie sind auf der Suche nach Fördermöglichkeiten für ein bestimmtes Projekt oder haben Fragen zum Programm Erasmus+?
Kontaktieren Sie Eurodesk per Telefon, E-Mail ([email protected]) oder im persönlichen Gespräch. Schildern Sie Ihre Pläne und Vorstellungen, Ihre Projektideen und Konzepte, und die Mitarbeiter*innen von EuroDesk versuchen, den geeigneten Fördertopf dafür zu finden.
Aktuelle Förderinformationen stellt Eurodesk auf dem Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe für Sie zusammen.
Ausführliche Informationen erhalten Sie im
Eurodesk Förderworkshop
Diese Weiterbildung verschafft einen Überblick über die Fördermöglichkeiten der internationalen Jugendarbeit. Neben einem Einblick in europäische und nationale Fördersysteme werden auch private Finanzierungshilfen, Fundraisingkonzepte und Stiftungsmittel behandelt.
Die Weiterbildung richtet sich an haupt- und ehrenamtliche Fachkräfte in der Jugendarbeit.
Themen
Folgende Themenbereiche werden behandelt:
- Einführung in die Fördertheorie
- Einführung in die Förderlandschaft in Deutschland
- Öffentliche Förderinstrumente (Erasmus+,EFBB, KJP usw.)
- Private Stiftungen und Finanzierungschancen
- Eigenmittel Fundraising & Sponsoring
- Recherchesysteme und Beratungsstellen
Aktuelle Termine
finden Sie unter www.rausvonzuhaus.de/fachkraefte