Helmut Holter: „Internationale Schulpartnerschaften sind Beitrag zur Demokratieerziehung“
Seit zehn Jahren vernetzt die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) Schulen weltweit mit Schulen in Deutschland. Das PASCH-Mobil tourt im Jubiläumsjahr durch Deutschland. Heute hält es in Weimar, Anlass ist die Fachtagung „Förderung von demokratischer Bildung und Toleranz durch internationalen Schulaustausch“.
Eröffnet wurde die Tagung durch Helmut Holter, Präsident der Kultusministerkonferenz und Thüringer Minister für Bildung, Jugend und Sport, der die internationalen Austauschprojekte der PASCH-Schulen würdigte: „Schulen und Lehrkräfte weltweit stehen vor ähnlichen Herausforderungen: Sie müssen mit mehr Vielfalt im Klassenzimmer umgehen, die Chancen der Digitalisierung erkennen und Jugendliche bestmöglich auf die Berufswelt vorbereiten", erklärte der KMK-Präsident zur Ankunft des PASCH-Mobils. „Internationale Schulpartnerschaften im Rahmen der PASCH-Initiative ermöglichen es ihnen, sich über diese Zukunftsthemen auszutauschen und ein Verständnis dafür zu entwickeln, was andere Gesellschaften an- und umtreibt. Die Schülerinnen und Schüler erwerben zugleich soziale, interkulturelle und sprachliche Kompetenzen, die in der Arbeitswelt von Morgen besonders wichtig sind“, lobte er das Engagement der Schulen.
Fachtagung in Weimar
- Welchen Beitrag leisten internationale Schulpartnerschaften dazu, Jugendlichen demokratische Werte und Toleranz gegenüber anderen Meinungen und Lebensweisen zu vermitteln?
- Wie gelingt es durch Austauschprojekte, unter Schülerinnen und Schülern demokratisches Engagement vor Ort und für Europa zu wecken?
- Wie kann durch internationale Lehrerfortbildungen die Handlungskompetenz von Lehrkräften gestärkt werden?
Mit diesen Fragen befassen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fachtagung „Förderung von demokratischer Bildung und Toleranz durch internationalen Schulaustausch“ in Weimar.
„Freiheit, Demokratie, Menschenrechte und Gerechtigkeit sind in Europa keineswegs selbstverständlich. Umso wichtiger ist es, dass Schule und Unterricht junge Menschen befähigt, für diese Werte einzutreten und sich in unserer Gesellschaft zu engagieren. Internationale Schulpartnerschaften eigenen sich in besonderer Weise dazu, tolerantes Handeln einzuüben. Damit sind sie ein wichtiger Beitrag zur Demokratieerziehung. Weimar ist uns dabei zugleich Ort der Erinnerung und Mahnung, dass Demokratie immer wieder neu zu lernen ist“, erklärte Helmut Holter zur Eröffnung der Veranstaltung.
An der Tagung nehmen mehr als 200 Lehrkräfte und Bildungsfachleute vor allem aus Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland teil. Sie vertreten Schulen, die in ihrem Profil ein besonderes Gewicht auf europäischen und internationalen Austausch legen und dazu Programme wie Erasmus+ Schulbildung oder „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) nutzen.
Organisiert wird die Tagung vom Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz in Kooperation mit den deutschsprachigen Nationalen Agenturen für das EU-Programm Erasmus+ in Österreich, Luxemburg, Ostbelgien und Liechtenstein.
Workshops und Expertenvorträge
Auf dem Programm stehen zahlreiche Workshops und Expertenvorträge:
- Der Buchautor Jürgen Wiebicke stellt „Zehn Regeln für Demokratieretter“ zur Diskussion.
- Der Psychologe Ahmad Mansour von der „European Foundation for Democracy“ spricht zum Thema „Die Psychologie des Terrors: Ansätze für die Präventionsarbeit in der Schule“.
- Kenan Güngör, Mitglied im Expertenrat für Integration im österreichischen Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres, befasst sich mit dem Thema „Die Schule im Kontext migrationsgeprägter Vielfalt ‒ Chancen, Herausforderungen, Ansätze“.
Hintergrund: die PASCH-Initiative
Die PASCH-Initiative wurde 2008 vom Auswärtigen Amt ins Leben gerufen. Sie verfolgt das Ziel, ein internationales Netz von Schulen aufzubauen, die den Deutschunterricht besonders fördern und ein modernes Deutschlandbild vermitteln.
Viele der rund 2.000 Schulen, die dem Netzwerk inzwischen angehören, pflegen enge Beziehungen zu Schulen in Deutschland. Eine Reihe von Lehrkräften der deutschen Partnerschulen nimmt am 14./15. Mai 2018 an der Fachtagung „Förderung von demokratischer Bildung und Toleranz durch internationalen Schulaustausch“ des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz in Weimar teil.
Der PAD ist neben der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) dem Goethe-Institut (GI) und dem Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) einer der Partner der PASCH-Initiative in Deutschland.