KMK-Präsidentschaft 2024: Internationaler Jugend- und Schüleraustausch trägt zur Leitidee bei
Das Saarland übernimmt 2024 die Präsidentschaft der Kultusministerkonferenz (KMK). Die saarländische Ministerin für Bildung und Kultur, Christine Streichert-Clivot, stellt ihre Präsidentschaft unter die Leitidee „Bildung in Zeiten des Wandels – Transformation mutig gemeinsam gestalten“ und betont die Notwendigkeit einer ressortübergreifenden Verständigung über den Umbau des Bildungssystems.
Dies betrifft in besonderem Maße internationales und interkulturelles Lernen sowie grenzüberschreitende Bildungskooperationen. Mit konkreten Vorschlägen zur langfristigen Stärkung von internationalem Jugend- und Schüleraustausch wird die Initiative „Austausch macht Schule“ 2024 zu den Anstrengungen der KMK beitragen.
Anlässlich ihrer Wahl sagte Christine Streichert-Clivot:
„In einer Zeit der Umbrüche, der weltpolitischen Veränderungen, der Diskontinuitäten, wie wir sie gerade erleben, gibt es nicht mehr die Aneinanderreihung von Einzelthemen, die in der Summe dazu beitragen, den Bildungserfolg und die Teilhabe junger Menschen zu verbessern. …
Wenn wir unsere Schulen durch die Zeit der Transformation leiten wollen, geht das nur gemeinsam mit den politischen Ebenen in den Ländern, Kommunen und dem Bund und in enger Zusammenarbeit mit anderen Fachkonferenzen und hier insbesondere der Jugend- und Familienministerkonferenz. Der entscheidende gemeinsame Kompass muss immer der Blick der Kinder und Jugendlichen sein.“
Bereits Ende 2023 stimmten sich die Fach- und Förderstellen für internationale Jugendarbeit, die als Initiative „Austausch macht Schule“ zusammenarbeiten, mit der Ministerin über gemeinsame Anstrengungen ab, den internationalen Jugend- und Schüleraustausch zu unterstützen.
Bei ihrem Gespräch betonten die Ministerin und die Leitungen der Fach- und Förderstellen den Wert internationaler Austauscherfahrungen für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen. Sie hoben den zentralen Stellenwert von Schule hervor, diese Bildungsorte zu schaffen.
Christine Streichert-Clivot:
„Wir merken heute, wie wichtig es ist, Teilhabe an Schulen zu organisieren, um Ohnmachtsgefühle zu bekämpfen und leisere Stimmen zu stärken. Internationale Begegnungen können diese Räume an Schulen schaffen.
Alle Schulformen sollten dabei mitbedacht werden – und wir können die Teilnahme an einem internationalen Austausch nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig machen. Wir brauchen in der Gesellschaft mehr Menschen, die international denken und handeln können.“
Besonders deutlich wird das in einer Zeit, da sich die aktuellen Kriege und Krisen direkt auf den Jugend- und Schüleraustausch auswirken:
„Erfahrungen bei internationalen Begegnungen können Jugendlichen helfen, mit globalen Herausforderungen umzugehen. Sie tragen maßgeblich auch zu internationaler Verständigung bei. Jugendarbeit ist Friedens- und Zukunftsarbeit. Sie muss auch weiterhin finanziell gefördert und nachhaltig unterstützt werden – Kürzungen in diesem Bereich sind der falsche Weg“, sagte Tobias Bütow, Generalsekretär des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) und Sprecher der Initiative.
Drei Jahre nach der Pandemie sind die Antragszahlen für internationale Begegnungen fast wieder auf dem Niveau von 2019. „Das zeigt das anhaltend große Interesse an einem internationalen Austausch bei Jugendlichen, Lehrkräften und in der Schule“, sagte Bernd Böttcher, Projektleiter der Initiative. Angesichts von Inflation und Preisanstiegen mussten aber die Förderpauschalen erhöht werden. Setzt sich die Tendenz fort, wird zukünftig mit den verfügbaren Mitteln weniger jungen Menschen eine Teilnahme an einem Austausch ermöglicht werden können. Hinzu kommen Kürzungen für Förderprogramme im internationalen Schulaustausch oder gar deren komplette Einstellung.
„Das hätte starke Auswirkungen auf die Jugendbegegnungen. Die Möglichkeiten für Jugendliche, das Nachbarland kennenzulernen, wären stärker eingeschränkt“, sagte Kathrin Freier-Maldoner, Leiterin des Koordinierungszentrums Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch Tandem. „Langfristig bleiben solche Kürzungen nicht ohne Auswirkungen auf zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen.“
„Austausch macht Schule“ und Ministerin Streichert-Clivot unterstrichen die Notwendigkeit, allen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, Angebote zum internationalen Austausch wahrzunehmen. Sie vereinbarten deshalb gemeinsame Anstrengungen, um den internationalen Jugend- und Schüleraustausch zu unterstützen.