Konferenz zum schulischen Austausch in Polen
In der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Krzyżowa/Kreisau fand vom 10.-12. Juni die Konferenz „Bildungsaspekte schulischer Austauschprojekte“ statt. Veranstalter war die Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung in Zusammenarbeit mit der Kreisau-Initiative e.V. Die Initiative »Austausch macht Schule« und das Deutsch-Polnische Jugendwerk förderten die Konferenz und waren während der Veranstaltung vor Ort.
Drei Tage lang hatten sich Schulleitungen und Lehrkräfte, Mitglieder der Wojewodschafts-Kuratorien sowie Repräsentanten von Fördereinrichtungen über die aktuelle Situation des Schulaustausches in Polen verständigt und gemeinsam überlegt, wie polnischen Schülerinnen und Schülern zukünftig besser Angebote zu internationalen Begegnungen verschafft werden können.
Eröffnung
Gemeinsam mit Anna Kudarewska, Leiterin der Internationalen Jugendbegegnungsstätte, hatten Ewa Nocoń, Geschäftsführerin des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes, und Bernd Böttcher, Leiter des Transferbüros der Initiative "Austausch macht Schule", die Konferenz am 10. Juni eröffnet. In ihren Grußworten hoben sie die Wichtigkeit internationaler Erfahrungen gerade bei jungen Menschen und im Rahmen der schulischen Ausbildung hervor.
Im Einführungsvortrag ging Prof. Krystyna M. Błeszyńska, vom Institut für Interkulturelle Bildung der Hochschule für Lebenswissenschaften Warschau, auf die Herausforderungen und Potentiale internationaler Erfahrungen im Leben von Schüler*innen ein. Dr. Dorota Gierszewski (Pädagogisches Institut der Jagiellonen-Universität Krakau) betonte die Unterschiede von formaler und nonformaler Bildung. Sie zeigte, wie Schule mit ihren Methoden des formalen Unterrichts durch Begegnungen im internationalen Austausch und den hier zumeist angewandten Methoden der nonformalen Bildung eine sinnvolle und fruchtbare Ergänzung erfahren.
Podiumsdiskussion
Einen der Höhepunkte der Konferenz stellte die Podiumsdiskussion der Vertreter*innen unterschiedlicher fördernder Institutionen zu strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen des Schulaustausches in Polen dar. Dr. Paweł Poszytek, Generaldirektor der polnischen Nationalagentur für die EU-Programme Erasmus+ Fundacja Rozwoju Systemu Edukacji (FRSE), stellte die deutliche Erhöhung der Fördermittel im Rahmen der von ihm betreuten Programme sowie der Förderungen ab 2021 in Aussicht. Er ermunterte Schulen und NGOs, auch weiterhin Projektanträge einzureichen. „Länderprioritäten bei der Bewertung der Projekte gibt es keine“, sagte er und forderte Schulen auf, sich für einen Austausch auf allen Ebenen mit Partnern in Europa zu engagieren.
Ewa Nocoń (DPJW) sprach von Austausch als einem wirksamen Mittel, junge Menschen zu Engagement und kreativer Auseinandersetzung mit den Herausforderungen unserer Zeit zu ermuntern. Das DPJW wird sich auch weiterhin für die Stärkung des Austauschs nicht nur zwischen Polen und Deutschland, sondern auch mit anderen Ländern, etwa der Ukraine, einsetzen.
Konkrete Schritte zum Abschluss
Zum Abschluss am dritten Tag der Konferenz erarbeiteten die Teilnehmer*innen mögliche Maßnahmen und trugen eine Vielzahl konkreter Vorschläge zusammen, wie mit kleinen und größeren Schritten zur stärkeren Verankerung von Austausch an Schulen beigetragen und eine Intensivierung der Zusammenarbeit gerade zwischen Organisationen wie »Austausch macht Schule« und Partnern in Polen erreicht werden kann. Mit viel Energie und dem festen Vorhaben, sich weiterhin zu vernetzen, um nicht nur im eigenen Umfeld für Austausch zu werben, ging die Veranstaltung zu Ende.
Die Konferenz wurde gefördert durch die Initiative »Austausch macht Schule« und das Deutsch-Polnische Jugendwerk.