Gemeinsam den internationalen Jugend- und Schüleraustausch stärken
Dieses Jahr fand das Jahrestreffen der Initiative „Austausch macht Schule“ im Palais Schwerin statt, dem Berliner Sitz des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW).
Bei ihrer jährlichen Zusammenkunft blicken die Leitungen der Initiative und ihre strategischen Partner auf das vergangene Jahr zurück und planen das Vorgehen im kommenden. Intensiv wurde die Frage diskutiert, wie internationaler Jugend- und Schüleraustausch in einer von Krisen geprägten Zeit gestärkt werden kann.
Einigkeit herrschte darüber, dass die bundesweite Initiative künftig verstärkt Erfahrungen und Methoden aus der außerschulischen Bildungsarbeit für Schulen erschließen sollte, um so bislang unterrepräsentierten jungen Menschen eine Teilnahme an einem internationalen Austausch zu ermöglichen.
Austausch mit KMK-Vizepräsidentin Christine Streichert-Clivot
Einer der Höhepunkte war das Gespräch mit Christine Streichert-Clivot. Die Ministerin für Bildung und Kultur des Saarlandes und Vizepräsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) sagte:
„Wir merken heute, wie wichtig es ist, Teilhabe an Schulen zu organisieren, um Ohnmachtsgefühle zu bekämpfen und leisere Stimmen zu stärken. Internationale Begegnungen können diese Räume an Schulen schaffen. Alle Schulformen sollten dabei mitbedacht werden – und wir können die Teilnahme an einem internationalen Austausch nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig machen. Wir brauchen in der Gesellschaft mehr Menschen, die international denken und handeln können.“
Doch die Zugänge zu einem internationalen Austausch sind noch nicht an allen Schulformen verbreitet oder selbstverständlich. Daher setzen sich Träger der Initiative und ihre Partner auch künftig dafür ein, internationalen Jugend- und Schüleraustausch in der Zeit von Krisen zu stärken.
„Erfahrungen bei internationalen Begegnungen können Jugendlichen helfen, mit globalen Herausforderungen umzugehen. Sie tragen maßgeblich auch zu internationaler Verständigung bei. Jugendarbeit ist Friedens- und Zukunftsarbeit. Sie muss auch weiterhin finanziell gefördert und nachhaltig unterstützt werden – Kürzungen in diesem Bereich sind der falsche Weg,“ sagte Tobias Bütow, Generalsekretär des DFJW und Sprecher der Initiative.
„Knapp drei Jahre nach der Corona-Pandemie ist das Interesse an internationalen Austauschen anhaltend groß - bei Jugendlichen, Lehrkräften und in der Schule“, stellte Projektleiter Bernd Böttcher fest.
So haben die Antragszahlen für internationale Begegnungen fast wieder das Niveau von 2019 erreicht. Angesichts eines allgemeinen Preisanstiegs und begrenzter öffentlicher Haushalte werden Förderungen aber zunehmend knapper. Einige Förderungen, besonders für den schulischen Austausch beim Pädagogischen Austauschdienst (PAD), wurden deutlich zurückgefahren oder werden ganz eingestellt. „Bleibt das so, werden 2024 weniger jungen Menschen an einem Austausch teilnehmen können", sagte Bernd Böttcher
„Austausch macht Schule“ und Ministerin Streichert-Clivot vereinbarten weitere gemeinsame Anstrengungen, um den internationalen Jugend- und Schüleraustausch zu unterstützen. Sie betonen die Notwendigkeit, am Ziel festzuhalten, ALLEN Kindern und Jugendlichen Zugänge zum internationalen Austausch zu eröffnen und das Thema auf der Agenda der Bildungspolitik zu halten.
Auf regionaler Ebene ansetzen
Im Kreis der Strategische Partner der Initiative wurden dann vor allem konkrete Vorhaben diskutiert. So will die Initiative dabei unterstützen, Erfahrungen aus der außerschulischen Bildungsarbeit – etwa in den Bereichen Jugendarbeit und Demokratiebildung – für den schulischen Austausch zu erschließen.
Vorgeschlagen wurden Vernetzungsworkshops auf regionaler Ebene, etwa in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bayern. Schulen und Schulträger, Vertreter der internationalen Jugendarbeit, Kommunen und Verwaltungen kommen dabei an einem Tisch zusammen und versuchen gemeinsam, mehr jungen Menschen in der Schule und durch die Jugendarbeit, Zugänge zu internationalen Erfahrungen zu verschaffen.
Dank an Sprecherduo 2023
Das Jahrestreffen wurde abgerundet durch die Verabschiedung des Sprecherduos 2023:
Der Dank der Initiative ging an Kathrin Freier-Maldoner, Leiterin des Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch Tandem und Tobias Bütow, Generalsekretär des DFJW.
Zu Sprechern der Initiative im kommenden Jahr wurden Tobias Bütow und Stephan Erb, Geschäftsführer des Deutsch-Polnischen Jugendwerks, gewählt.