Schule:Global - Nachhaltigkeit im interkulturellen Austausch
Seit ihrer Gründung hat die Initiative Schule:Global des Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch (AJA) das Ziel, Schulen in Deutschland im Bereich der interkulturellen Bildung und des internationalen Austauschs zu stärken. Das Schule:Global-Siegel steht dabei nicht nur für eine einzelne Maßnahme, sondern für einen langfristigen Prozess, der Schulen dabei unterstützt, sich zu öffnen und global zu vernetzen.
Nun, nach der erfolgreichen Teilnahme an der ersten dreijährigen Förderperiode, haben mehrere Schulen eine Folgeauszeichnung erhalten, um ihre interkulturelle Arbeit in einer zweiten Förderperiode weiterzuführen und auszubauen.
Ein Netzwerk, das Brücken baut
Seit dem Start der Initiative ist ein wachsendes Netzwerk aus rund 70 Schulen in Deutschland entstanden, die sich gegenseitig unterstützen und ihre Erfahrungen im internationalen Austausch teilen. Dabei begleitet Schule:Global die Schulen eng, um nachhaltige Entwicklungen zu fördern, statt nur punktuelle Projekte umzusetzen. Schulen, die sich für das Siegel bewerben, verpflichten sich dazu, interkulturelle Bildung und internationale Austauschmöglichkeiten langfristig in ihrem Schulalltag zu verankern – ein Versprechen, das über mehrere Jahre hinweg eingelöst wird.
Besonders erfreulich ist, dass viele Schulen nach der ersten Förderperiode nicht nur Erfolge zu verzeichnen haben, sondern auch entschieden haben, die Kooperation mit Schule:Global fortzusetzen. Zum Beispiel die Elisabeth-Selbert-Schule in Hameln, die Marie-Kahle-Gesamtschule in Bonn, die Berufsbildende Schule Wechloy in Oldenburg und die Anna-Freud-Schule in Köln.
Diversität und Internationalität im Fokus
Die Elisabeth-Selbert-Schule (ESS) in Hameln, eine berufsbildende Schule, setzt auf die Stärkung des Europagedankens und interkultureller Kompetenzen. Im Rahmen von Schule:Global konnten neue internationale Kontakte nach Irland, Österreich, Spanien und Italien geknüpft werden, und es fanden virtuelle Austauschmöglichkeiten statt. Eine schulinterne Fortbildung zum Thema „Interkulturelles Lernen“ hat zudem das Lehrerkollegium auf die weiteren Herausforderungen vorbereitet.
In der zweiten Förderperiode plant die Schule, durch internationale Schulpartnerschaften und Austauschprogramme noch mehr Schüler:innen Zugang zu anderen Kulturen zu ermöglichen. Der Fokus soll dabei auf Demokratiebildung und der Integration außerschulischer Lernorte, wie Gedenkstätten, liegen. Der geplante „Diversitätstag“ ist ein weiteres Beispiel, wie die ESS ihre Schüler:innen auf die Vielfalt und Verantwortung in der Gesellschaft vorbereiten will. Die Schule erhofft sich von der weiteren Zusammenarbeit mit Schule:Global Unterstützung beim Ausbau der Diversitätskompetenz.
Nachhaltige Kontakte und Strukturaufbau
Auch die Marie-Kahle-Gesamtschule in Bonn hat viel erreicht. Besonders die interkulturelle Klassenfahrt der vier Klassen der 8. Jahrgangsstufe in die Niederlande bleibt den Beteiligten in Erinnerung. Im Rahmen von Schule:Global konnten neue Projekte mit Partnerschulen in den Niederlanden entwickelt werden. In der nächsten Förderperiode will die Schule den Arbeitskreis „Internationales“ weiter ausbauen und die bestehenden Aktivitäten besser strukturieren.
Die regelmäßige Begleitung durch Schule:Global-Coach Marieke Boin Soares wurde von der Schule als besonders hilfreich empfunden:
„Durch ihr breitgefächertes und fundiertes Wissen hat sie uns bei Problemlösungen überaus sinnvoll unterstützt. Die persönlichen Coachings zur Organisation des Arbeitskreises und der Struktur von Abläufen etc. waren sehr produktiv und hilfreich!“ so die Rückmeldung der Schule.
Sie blickt optimistisch auf die nächsten drei Jahre und ist überzeugt, dass das Thema „Internationalität“ noch tiefer in der Schulgemeinde verankert werden kann.
„Wir sind sehr froh, Schule:Global-Schule zu sein. Durch das Gütesiegel hat das Thema 'Internationalität' größere Beachtung innerhalb der Schulgemeinde gefunden. Hervorzuheben ist hier die Erkenntnis der Kolleg:innen, dass Austausche und internationale Projekte keineswegs nur bei den modernen Fremdsprachen verankert sind. Wir freuen uns auf weitere drei Jahre mit Schule:Global!”
Förderung von Mobilitäten und interkultureller Kompetenz
Die Berufsbildende Schule Wechloy in Oldenburg möchte in den nächsten drei Jahren ihre Zusammenarbeit mit Partnerschulen in China weiter vertiefen und neue Schulpartnerschaften, beispielsweise in Spanien, eingehen. Ziel ist es, die Schüler:innen auf die Herausforderungen des internationalen Arbeitsmarktes vorzubereiten und ihnen die Möglichkeit zu bieten, interkulturelle Erfahrungen zu sammeln. Die Schule plant, Ausbildermobilitäten über Erasmus+ in Norwegen zu ermöglichen und die erfolgreichen interkulturellen Workshops für Schüler:innen fortzusetzen.
Besonders wichtig waren für die Schule die gemeinsamen Netzwerktreffen mit anderen Schule:Global-Schulen, bei denen zahlreiche Ideen und Anregungen für die Umsetzung von Vielfalt und Internationalisierung gesammelt werden konnten.
„Die Möglichkeit, sich mit anderen Schulen auszutauschen und über die Vielfalt der Aktivitäten zu lernen, inspiriert und motiviert. Wir haben viele Ideen und Anregungen aus diesen Treffen mitgenommen.“ heißt es aus Oldenburg.
Interkulturelle Bildung als fester Bestandteil
Die Anna-Freud-Schule (AFS) in Köln hat ebenfalls eine klare Vision für die kommenden drei Jahre. In der ersten Förderperiode konnte die Schule den Austausch mit Schweden und Estland wiederaufnehmen, ein neues „Team Internationales“ bilden und die Vorbereitungen für einen Austausch mit einer integrativen Schule in Portugal beginnen.
Für die nächste Förderperiode hat sich die AFS das Ziel gesetzt, die Demokratiebildung ihrer Schüler:innen weiter zu stärken und internationale Schulpartnerschaften zu vertiefen. Besonders stolz ist die Schule auf das Projekt „Kulturtauchen“, das 2023 erfolgreich durchgeführt wurde und auch im kommenden Schuljahr wiederholt werden soll.
„Gerade für uns als Förderschule ist es wichtig, unseren Schüler:innen Möglichkeiten zu bieten, einen anderen Teil der Welt zu sehen und die Vielfalt von Europa zu erfahren,“ betont die Schulleitung.
Ein vielversprechender Weg in die Zukunft
„Mit einem persönlichen Coach gelingt es uns, auf die individuellen Bedarfe und Ziele der Schulen einzugehen und diese zu fördern. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Schule: Global-Coaches und den Austausch im Netzwerk entwickeln die Schulen innovative Projekte und machen Internationalität und Diversität zum festen Bestandteil ihres Schulalltags.“