Deutsch-französischer Schüleraustausch nach dem Elysée-Vertrag
Am 22. Januar 1963 wurde in Paris der Elysée-Vertrag von Bundeskanzler Konrad Adenauer und Staatspräsident Charles de Gaulle unterzeichnet. Das Abkommen über die deutsch-französische Zusammenarbeit führte die beiden Nachbarn in Europa nach langer Feindschaft und Kriegen immer mehr zusammen. Jugend- und Schüleraustausch war von Anfang an zentraler Teil der in diesem Vertrag vereinbarten Versöhnung.
Heute gibt es nirgendwo auf der Welt zwischen zwei Staaten so viele Teilnehmer an bilateralen schulischen Austauschmaßnahmen wie zwischen Deutschland und Frankreich, auch wenn der deutsch-polnische Schüleraustausch in den letzten Jahren stark aufholt. Mit keinem anderen Land sind Formate der Begegnung für Schülerinnen und Schüler sowie Studierende so vielfältig miteinander verzahnbar – dem Deutsch-Französischen Jugendwerk und der Deutsch-Französischen Hochschule sei Dank.
Maik Böing betrachtet in seinem 2015 aus Anlass von 50 Jahren Elysée-Vertrag erschienenen Artikel zunächst die Herausforderungen, denen der deutsch-französische Schüleraustausch sich gegenwärtig gegenübersieht. Auf der Basis einer knappen Bestandsaufnahme beleuchtet der dann praxisorientiert bewährte und neuere Bausteine der Austauschpädagogik. So haben Lehrkräfte, die einen Austausch organisieren, die Möglichkeit zu vergleichen, was sie an ihrer Schule bereits praktizieren und in welchen Bereichen sie ihren Austausch gegebenfalls noch weiterentwickeln beziehungsweise erweitern möchten.