„Klima-Macher! International“

Untertitel
Eine Broschüre dokumentiert projektbasierten Schulaustausch mit China
Broschüre Klimamacher International
Autor/in
AFS Interkulturelle Begegnungen e. V.
Umfang
20 Seiten
Sprachen
Deutsch

Die Broschüre „Klima-Macher! International. Praxisreader für projektbezogenen Schulaustausch mit China“ fasst die gesammelten Erfahrungen aus drei Jahren „Klima-Macher! International“ zusammen. Auf knapp 20 Seiten und mit vielen Grafiken stellt sie nicht nur Projekte von der Planungsphase bis hin zur Ergebnissicherung vor, sie beinhaltet auch einen theoretischen Teil mit Hintergrundwissen und Methodenbeispielen.

Was ist „Klima-Macher! International“?

Das Ziel von „Klima-Macher! International“ war es, deutsche und chinesische Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren an die Problematik des Klimawandels heranzuführen. In internationaler themen- und projektbezogener Zusammenarbeit hatten Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte die Gelegenheit, ihre Erfahrungen und ihr Wissen über den Klimawandel und seine Folgen auszutauschen, zu vertiefen und Lösungsansätze kennenzulernen, bzw. die eigene Verantwortung zu begreifen. Gemeinsame Projektarbeit – auch durch eine Reise in das jeweils andere Land – halfen dabei, sich ein Bild zu machen, die anderen kulturellen und länderspezifischen Gegebenheiten bzgl. des Klimawandels zu erkennen und Kontakte zu knüpfen.

Insgesamt durchlief das Projekt drei Ausschreibungszyklen. Dabei konnten 14 Schulen sowohl auf chinesischer als auch auf deutscher Seite gefördert werden. Die teilnehmenden Schulen entwarfen Projekte, welche sich an den thematischen Vorgaben von „Klima-Macher! International“ orientierten. Die Rahmenthemen änderten sich jedes Jahr:

„Wasser: Grundwasser, Trinkwasser … Klimawandel: Wie entwickelt sich unsere Beziehung zum lebenswichtigen Element Wasser?“ (2012-13)

„Transport und Mobilität“ (2013-14)

„Boden: Verlieren wir den Boden unter den Füßen? – Boden als schützenswerte Ressource im Klimawandel“ (2014-2015)

Gefördert wurde das Projekt von der Stiftung Mercator. Auf chinesischer Seite wurde das Projekt vom Goethe Institut Peking durchgeführt, das auch für die Fortbildung der Lehrkräfte in China zuständig war, für die deutsche Seite war InterCultur tätig.

So konnten innerhalb von drei Jahren (2012-15) auf deutscher und chinesischer Seite über 300 Schülerinnen und Schüler gefördert werden. Schulen konnten Schulpartnerschaften etablieren und weitere Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit China sammeln. Für viele Schülerinnen und Schüler (und bestimmt auch für viele Lehrkräfte) war dies der erste Kontakt mit Gleichaltrigen aus der jeweiligen Region.

Vielfältige Herausforderungen

Ein Schulaustausch mit China ist und bleibt etwas Besonderes. Er setze sich von klassischen reziproken Schulaustauschen mit kulturell und/oder geographisch nahegelegenen Regionen ab, erklärt Jane Neugebauer von InterCultur gGmbH. Sie steuerte der Broschüre das Kapitel „Methodenbeispiele: Kreative Ideen- und Lösungsfindung in der Projektarbeit" bei. Dort schreibt sie:

„Neben logistischen und finanziellen Herausforderungen stellen grundlegende kulturelle Unterschiede eine Herausforderung dar.“ Zudem werde China als Kulturraum nur am Rande als Thema in der Schule behandelt, sodass ein solcher Austausch eine noch größere Auseinandersetzung mit dem großen Fremden bedeutet. „Neben Neugier und Vorfreude schwelen oft auch Unsicherheit und Angst im Umgang mit dem chinesischen Austauschpartner, der  Partnerschule und dem Alltag“, so Neugebauer. Umso bedeutender sei eine intensive pädagogische Begleitung bezüglich dieser interkulturellen Lernerfahrung, da gerade durch den minimalen Kontakt mit China Stereotypen und Vorurteile in den Köpfen der Teilnehmenden bisher kaum widerlegt bzw. kritisch hinterfragt wurden.

Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, wurden die Ansprechpartner in beiden Ländern intensiv unterstützt. Sie erhielten zu Beginn des Projektzeitraums eine Lehrkräftefortbildung, jeweils an die Bedürfnisse und lokalen Gegebenheiten der Schulen angepasst. So umfassten die Themen der Lehrkräftefortbildungen auf deutscher Seite etwa: Erwartungshaltung, interkulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und China, interkulturelle Vorbereitung auf den schuleigenen Austausch und projektbasiertes Lernen. Auf chinesischer Seite wurde das Rahmenthema noch durch eine Exkursion und Expertenvorträge fachlich entlastet. Außerdem erhielten die chinesischen Lehrkräfte eine Einführungsschulung in interkultureller Kommunikation und Projektarbeit. Beide Fortbildungen wurden durch professionelle Trainerinnen angeleitet.

Veröffentlicht am: 01.02.2018
Kontakt
Jane Neugebauer (InterCultur)
Jane
Neugebauer
Trainerin im Bereich Zuwanderer, Zusammenarbeit mit beruflichen Schulen, Lehrerinstituten und öffentlicher Verwaltung zu Themen der Integration von Zuwanderern, Geflüchteten, Schulen und im Beruf