Internationaler Jugendaustausch – ein „Prototyp“ für die Förderung von Offenheit, Engagement und Kompetenz von Jugendlichen!
Am 02.02.2018 fand der erste Design Thinking Workshop zum Thema „Wie gelingt die interkulturelle Begleitung von schulischen Auslandsreisen“ im International Alumni Center (iac) in Berlin statt.
Zu diesem Anlass luden der AJA und die Robert Bosch Stiftung einen vielfältigen Teilnehmerkreis ein, der Vertreter*innen von außerschulischen Organisationen, von Schulen und Schulbehörden sowie Alumni der Robert Bosch Stiftung umfasste.
Interkulturelle Auslanderfahrung – selbstverständlich für jeden Jugendlichen
Hintergrund dieser Auftaktveranstaltung ist die gemeinsame Vision des AJA und der Robert Bosch Stiftung, eine pädagogisch begleitete interkulturelle Auslandserfahrung als selbstverständlichen Teil des Werdegangs eines jeden Jugendlichen zu etablieren – unabhängig von dessen sozialem oder ökonomischen Hintergrund.
Diese Vision erfordert aber auch systemische Veränderungen in Politik und Schulbildung. Und sie erfordert, dass die Grenze zwischen den getrennt arbeitenden Sphären schulische und außerschulische Bildung überwunden wird, um Kompetenzen, Ressourcen und Netzwerke beider Bereiche zu bündeln, um gemeinsam auf die Vision hinzuwirken.
Eine Verzahnung von außerschulischen Experten des interkulturellen Lernens mit den schulischen Experten kann Synergien schaffen, Lehrkräfte entlasten und es schließlich mehr Schulen ermöglichen, reflektierte Austauscherfahrungen für Schüler*innen anzubieten.
Design-Thinking
Diese skizzierte Forderung ist nicht neu und wird oft unter den beteiligten Akteuren diskutiert. Um nun einen Schritt weiterzugehen und die Überlegungen in geeignete Lösungsansätze zu überführen, wurde die Innovationsmethode „Design Thinking“ ausgewählt. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff?
Die Methode wird angewandt, um nutzerorientierte Lösungen für komplexe Probleme zu erarbeiten. Dabei wird die Perspektive der einzelnen Akteure eingenommen und deren jeweilige Sichtweise beleuchtet. Aus diesem Verständnis heraus werden in einem kreativen Team-Prozess Ideen entwickelt und greifbar gemacht, indem ein sogenannter Prototyp entwickelt und „im Feld“ getestet wird.
Der Workshop
Der eintägige Workshop in Berlin bot Gelegenheit, anhand der Fragestellung „Wie gelingt die interkulturelle Begleitung von schulischen Auslandsreisen“ die Methode zu erproben. Die engagierten Teilnehmenden ließen sich mit großer Offenheit und viel Begeisterung auf den „Fast Forward Prozess“ ein, in dem alle Phasen von Design Thinking im Schnelldurchlauf behandelt wurden.
Im Verlauf wurden zahllose Post-it beschrieben, Sichtweisen ausgetauscht, Begriffe definiert, Fragestellungen angepasst, vereinfacht und verworfen - immer mit einem strengen Blick auf die Uhr, die den Tag strukturierte und außerdem dazu zwang, schnell zu konkreten Ergebnisse zu kommen. Dies gelang: In der kurzen Zeit schafften es alle vier Teams, zu ihrer jeweiligen Unterfrage einen Prototyp zu entwickeln, der anhand von Materialen plastisch greifbar gemacht und der Gruppe kreativ präsentiert wurde.
Am Ende des Tages waren sich alle Teilnehmenden über zwei Dinge einig: Erstens, die behandelte Frage ist relevant und soll weiterverfolgt werden. Zweitens, Design Thinking eignet sich in hohem Maße für den nun anstehenden Prozess. Wie dieser weiter gestaltet wird, beschäftigt den AJA und die Robert Bosch Stiftung aktuell, damit an diesen Auftakt gewinnbringen angeschlossen werden kann.