Fremdsprachentag 2020 der Uni Bremen
Der Fremdsprachentag 2020 der Uni Bremen widmet sich dem Thema "Europa" und bietet Workshops für Lehrer*innen, Referendar*innen und Studierende der modernen Fremdsprachen Englisch, Französisch und Spanisch aus den Bundesländern Bremen und Niedersachsen (Sek. I und II). »Austausch macht Schule« wird mit einer Kurzversion seines Workshops Basiskompetenz Schulaustausch: Instrumente für die Praxis vertreten sein.
Der Workshop dient als Einführung in die Thematik Bildungsort internationaler Schulaustausch. Er vermittelt grundlegendes Wissen darüber, wie ein Austausch mit einer Partnerschule geplant, organisiert und durchgeführt werden kann. Folgende Themen werden angesprochen:
Austauschprojekte organisieren
- • Förder- und Unterstützungsangebote: Wo finde ich Hilfe
- • Projektzyklus (Was muss ich wann organisieren?)
Bausteine einer Austauschpädagogik
- • Interkulturelles Lernen
- • Projektorientierung im Schulaustausch
Hintergrund
In einem zeitgemäßen Fremdsprachenunterricht müssen Lehrkräfte Lernarrangements und Aufgaben entwickeln, die sich an der Lebenswelt junger Heranwachsender und den Herausforderungssituationen des 21. Jahrhunderts orientieren. Dabei sollen die Jugendlichen zur fremdsprachlichen Teilhabe an gesellschaftlich relevanten Diskursen befähigt und für andere Perspektiven sensibilisiert werden.
Das Thema „Europa“ kann Möglichkeiten eröffnen, sich mit gesellschaftlich relevanten Fragestellungen in der Fremdsprache kritisch auseinanderzusetzen. Zwar ist „Europa“ kein neues Thema im Fremdsprachenunterricht, es ist jedoch aktueller denn je. Das Konzept „Europa“ wird derzeit kontrovers diskutiert. Verschiedene Krisen wie die Finanz- oder auch die sogenannte Flüchtlingskrise haben in einigen Ländern Europas eine Rückbesinnung auf den Nationalstaat ausgelöst. Man denke beispielsweise an die Politik Italiens und das Erstarken der Lega Norte, in Frankreich an die Präsidentschaftskandidatur Le Pens, in Deutschland an die Wahlerfolge der AfD. Auch in Spanien, wo die Parlamentswahlen unter dem Eindruck der Katalonienkrise standen, hat die national gesinnte Bewegung Vox kräftig zugelegt. In Großbritannien bestimmt die Diskussion um den Brexit seit Monaten das politische Geschehen und spaltet die Gesellschaft.
Zweifelsohne lässt sich eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Themen rund um Europa im Fremdsprachenunterricht der Sekundarstufe I und II realisieren:
- Landeskunde: geografische, soziokulturelle und historische Aspekte,
- Tourismus,
- Begegnungen auf europäischer Ebene: Austausch, eTwinning, Erasmus etc.,
- Mehrsprachigkeit,
- Klimawandel und seine Folgen,
- Flucht, Vertreibung und Migration,
- Verletzung von Menschenrechten,
- Entstehung neuer Jugendbewegungen (z.B. Fridays for Future),
- extreme politische Tendenzen und ihre Folgen
- und vieles mehr.
Die Herausforderung für die Unterrichtenden besteht darin, diese packenden Themen in den Erfahrungshorizont ihrer Schülerinnen und Schüler zu rücken und mit konkreten kommunikativen Kompetenzen zu verknüpfen. Der Bremer Fremdsprachentag möchte hierzu einen Beitrag leisten.
Organisatoren des Fremdsprachentages sind die Didaktik der romanischen Sprachen (Universität Bremen, Fachbereich 10) und das Landesinstitut für Schule in Bremen (LIS).