Kommunikation in der Internationalen Jugendarbeit
Jugendherberge Köln-Deutz
Siegesstraße 5
50679 Köln
Deutschland
Was passiert bei der Kommunikation in internationalen Teams und (Jugend-)gruppen? Wie können Fachkräfte für ihre Kommunikation mit internationalen Partnern gestärkt werden? Wie kommunizieren eigentlich Teilnehmende bei Jugendbegegnungen miteinander? Und wie kann diese Kommunikation vom Leitungsteam unterstützt werden? Welche Rolle spielen Online-Tools bei der Kommunikation, sowohl unter Teilnehmenden als auch im Leitungsteam? Brauchen wir überhaupt eine Sprachmittlung oder läuft ohnehin alles auf Englisch?
Dies sind Fragen, die immer wieder auftauchen, wenn es im Zusammenhang von internationalen Jugendbegegnungen oder Fachkräfteprogrammen um (Fremd-)Sprache und Kommunikation geht. 2002 wurde vom Europäischen Rat die Mehrsprachigkeit als Ziel für alle EU-Bürgerinnen und Bürger ausgegeben. Aber wie sieht es damit heute in der Praxis der Internationalen Jugendarbeit aus und welche Herausforderungen stellen sich noch?
Der Fachtag „Kommunikation in der Internationalen Jugendarbeit“ möchte eine Plattform bieten, um sich über Fragen rund um das Thema Kommunikation in der Internationalen Jugendarbeit auszutauschen. Gemeinsam soll eruiert werden, welche Ansätze, Methoden und Tools es gibt, für welche Settings sie geeignet sind und wo vielleicht noch Lücken oder Bedarfe bestehen. Gemeinsam diskutieren erfahrene Praktikerinnen und Praktiker der Internationalen Jugendarbeit mit in diesem Bereich weniger erfahrenen Fachkräften sowie mit Vertreterinnen und Vertretern von bilateralen Jugendwerken und Koordinierungsstellen sowie der Nationalagentur Erasmus+ JUGEND IN AKTION.
Für den Fachtag wurden die zahlreichen Fragen in vier Themen gebündelt, die in Workshops gemeinsam bearbeitet werden sollen:
- Englisch als Mittlersprache versus Sprachmittlung: Im Feld der europäischen und internationalen Jugendarbeit werden bei der Frage der Veranstaltungssprache unterschiedliche Ansätze verfolgt. Während einige Träger und auch Förderprogramme stark auf eine konsequente Sprachmittlung bei Jugendbegegnungen wie bei Fortbildungsangeboten setzen, wird vor allem im europäischen Kontext vielfach auf Englisch als Mittlersprache zurück gegriffen. Bei der Entscheidung spielen sowohl organisatorische als auch inhaltlich-konzeptionelle Gründe eine Rolle. Gelegentlich wird das Thema zwischen Organisatorinnen und Organisatoren heiß diskutiert. Beleuchtet werden sollen Gründe, Herausforderungen und Rahmenbedingungen, die die Diskussion beeinflussen.
- Sprachliche Qualifizierung für Fachkräfte – Chancen durch Online-Angebote: Viele Fachkräfte trauen sich die Zusammenarbeit mit einem internationalen Partner oder die Teilnahme an einer europäischen Fortbildung nicht zu, weil ihnen die Sprachpraxis beispielsweise im Englischen fehlt. Das Schulenglisch ist eingeschlummert, die Hemmschwelle, Englisch zu sprechen und womöglich zu diskutieren und zu verhandeln ist groß. Online-Angebote bieten eine breite Palette an Formaten und Methoden, die zeit- und kostensparend sind und sich an die individuellen Bedürfnisse (Lernstand, Kommunikationsziel) und den eigenen Terminkalender anpassen lassen. Praxisbeispiele zeigen, wie Online-Formate für die sprachliche Qualifizierung von Fachkräften genutzt werden können.
- Nutzung von e-Tools für die sprachliche Verständigung: Welche e-Tools können genutzt werden, um die sprachliche Verständigung von Fachkräften und Jugendlichen zu unterstützen? Dabei geht es einerseits um die Vorstellung von bestehenden Angeboten aus dem Feld der Internationalen Jugendarbeit, wie dem Youth Work Translator (www.translation.rocks) oder den Online-Angeboten des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW). Andererseits ist Raum für den Austausch über Erfahrungen in der Nutzung von maschinellen Übersetzungsdiensten oder sozialen Medien bei der Durchführung von Jugendbegegnungen.
- Sprachanimation: Hemmungen abbauen – Neugierde wecken – mit Spaß die Fremdsprache entdecken: Deutsch-französische, deutsch-polnische, deutsch-tschechische, deutsch-russische und deutsch-israelische Jugendbegegnungen werden bereits durch die Sprachanimation belebt. Mit der AG Sprachanimation im Deutsch-Griechischen Jugendaustausch wird die Methode aktuell für die Anwendung in einem weiteren bilateralen Kontext erweitert. Es wird dargestellt, warum die Sprachanimation in der deutsch-griechischen Zusammenarbeit von Anfang an mitgedacht wurde und welchen Beitrag sie zur Kommunikation zwischen den Jugendlichen leistet.
Die Teilnahmegebühr und Verpflegungskosten für die Tagesveranstaltung übernimmt der IJAB. Fahrt- und eventuelle Übernachtungskosten können nicht erstattet werden.
Fragen zum Fachtag beantworten die IJAB-Mitarbeiterinnen Bettina Wissing ([email protected]) und Elke Metzner ([email protected]).
Der Fachtag wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.