Lernort internationaler Jugendaustausch - Anerkennung der Potentiale für Individuum und Gesellschaft
Repräsentanz der Robert Bosch Stiftung
Französische Str. 32
10117 Berlin
Deutschland
Internationaler Austausch wirkt.
Auf individueller Ebene mit dem Aufbau von Schlüsselkompetenzen, der Entwicklung von Offenheit und Aufgeschlossenheit im Zusammenleben verschiedenster Kulturen. Damit trägt die Mobilitätserfahrung junger Menschen entscheidend dazu bei, die Gesellschaft in der wir leben, als Ganzes weltoffener und vielfältiger zu gestalten und Ausgrenzungstendenzen und Fremdenfeindlichkeit entgegenzuwirken.
Der internationale Austausch als non-formales Bildungsangebot erhält aber häufig noch nicht die Anerkennung, die er entsprechend seiner gesellschaftlichen Bedeutung erhalten müsste. Wie kann also die Sichtbarkeit des internationalen Austauschs erhöht und seine Bedeutung vermittelt werden? Wie kann Anerkennung der internationalen Jugendarbeit als nicht formales Bildungsangebot gestärkt werden?
Anhand nationaler wie internationaler Good-Practice-Beispiele zeigte die Veranstaltung, wie mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit in diesem Bereich Fortschritte erzielt werden können. Pädagogische Qualität und fachliche Weiterentwicklung des internationalen Austauschs wurden dabei als wichtige Fundament der Arbeit erkennbar. Aus dem Feld der pädagogischen Praxis wurden Instrumente und aktuelle Entwicklungen vorgestellt und diskutiert.
Anerkennung von Austausch und Kompetenzvermittlung
Zwei Themenpanels der Konferenz spiegelten die wesentlichen Themenstränge des Aktionsbündnisses wieder: die gesellschaftliche Anerkennung des internationalen Jugendaustauschs und die Anerkennung von non-formal und informell erworbenen Kompetenzen.
Gesellschaftliche Anerkennung von internationalem Jugendaustausch
Wie lässt sich die eigene Öffentlichkeitsarbeit sinnvoll mit einer übergreifenden, breiteren Kommunikationsstrategie verbinden? Wie kann die Lobbyarbeit strategisch gestaltet werden? Wie erreiche ich mit meinen Botschaften politische Entscheidungsträger und öffentliche Verwaltungsstrukturen? Anhand von nationalen wie internationalen Good-Practice-Beispielen wurde gezeigt, wie mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit und Lobbyarbeit in diesem Bereich Fortschritte erzielt werden können.
Anerkennung von non-formalen und informellen Kompetenzen
Die pädagogische Qualität und die fachliche Weiterentwicklung des internationalen Austauschs sind wichtige Fundamente der Arbeit. Aus dem Feld der pädagogischen Praxis wurden Instrumente und aktuelle Entwicklungen vorgestellt und diskutiert. Dies betraf Fragen der Qualitätsentwicklung mit Nachweisinstrumenten, die Fachdebatte rund um den Deutschen Qualifikationsrahmen und die Verortung von Kompetenzen darin ebenso wie eine breitere Diskussion um die vielfältige Nachweislandschaft in Deutschland und mögliche Entwicklungswege darin.
Gemeinsam mehr erreichen
Grenzen und Abgrenzung waren auch in dieser Konferenz an einigen Stellen wichtige Prozesse der Selbstvergewisserung des Arbeitsfeldes. Die Trennung von Professionen und Arbeitsfeldern, wie der Jugendsozialarbeit, dem schulischen Austausch oder der beruflichen Bildung blieben für einige Teilnehmende weiterhin identitätsstiftende Denkmuster. So kam der Apell der Fachexperten auf dem Podium nicht von ungefähr, diese Diskussionen zu überwinden und sich weniger in der Abgrenzung zu verlieren, denn gemeinsam voranzukommen.
Die Konferenz "Lernort Internationale Jugendarbeit - Anerkennung der Potentiale für Individuum und Gesellschaft" wurde im Rahmen der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten IJAB-Initiative „Aktionsbündnis Anerkennung International“ (2015 bis 2017) veranstaltet und fand am 23. Oktober 2017 in der Berliner Repräsentanz der Robert Bosch Stiftung statt.
Eine Publikation dokumentiert die Ergebnisse der internationalen Konferenz und gibt damit mögliche Antworten auf die angesprochenen Fragen.