„Living Diversity?“ – Theorie und Praxis diversitätsbewusster und partizipativer Bildungsarbeit im deutsch-israelischen Schüler- und Jugendaustausch
Gustav-Stresemann-Institut
Langer Grabenweg 68
53175 Bonn
Deutschland
„Living Diversity?“ – Aktuelle Herausforderungen in der pädagogischen Arbeit
Jedes Jahr nehmen etwa 10 000 junge Menschen aus Deutschland und Israel an einem deutsch-israelischen Austausch teil. Die Begegnungen von jungen Menschen finden im Rahmen des Schüleraustauschs, des Jugendaustauschs, der Freiwilligendienste sowie im Rahmen schulisch-außerschulischer Kooperationen statt. Der Austausch zwischen beiden Ländern ist geprägt von einer Vielfalt unterschiedlicher Themen, Methoden und beteiligter Institutionen.
Wo einst in Begegnungsprogrammen vor allem jüdische Israelis europäischer Herkunft und Herkunftsdeutsche zusammenkamen, bringen die Teilnehmenden heute vielfältige persönliche Geschichten und individuelle Identitäten mit: Auf israelischer Seite werden unterschiedliche kulturelle Wurzeln innerhalb der jüdischen Gemeinschaft wieder stärker wahrgenommen, arabische und drusische Jugendliche nehmen am Austausch teil. Auf deutscher Seite nehmen zunehmend junge Menschen unterschiedlich nationaler und religiöser Herkunft teil. Für die pädagogische Arbeit bedeutet dies die Herausforderung, diversitätsbewusste und partizipative Konzepte stärker einzubeziehen und für die spezifische deutsch-israelische Zusammenarbeit nutzbar zu machen.
„Jugendarbeit und Schule“ – Erfahrungsaustausch und Zusammenarbeit fördern
Durch die unterschiedlichen Zuständigkeiten für Schule und Jugendarbeit sind Kooperationen zwischen den beiden Bereichen im internationalen Austausch selten. Die inhaltliche und pädagogische Arbeit im deutsch-israelischen Austausch bringt in schulischen und außerschulischen Kontexten jedoch ähnliche Herausforderungen mit sich, da sich die jeweiligen Angebote an die gleichen jungen Menschen richten. Eine engere Zusammenarbeit zur Abstimmung von Angeboten sowie ein Erfahrungsaustausch zur Arbeit mit den jungen Menschen erscheinen vor diesem Hintergrund sinnvoll. Besonders ein Austausch zur methodischen Bearbeitung von Themen kann für beide Seiten gewinnbringend sein. Nicht zuletzt erscheint eine enge Zusammenarbeit zwischen Jugendarbeit und Schule naheliegend, um neue Zielgruppen für den Austausch zu anzusprechen und zu gewinnen.
Das Seminar
Bei der Fachtagung kamen etwa 40 Teilnehmende im Gustav Stresemann Institut zusammen, um sich zu Methoden und Inhalten im deutsch-israelischen Austausch weiterzubilden. Das Seminar bot Raum für Vernetzung und Erfahrungsaustausch zwischen Schule und Jugendarbeit sowie eine Weiterbildung zu Methoden und Themen im deutsch-israelischen Austausch:
- Welche Art von Austauschprojekten gibt es im Rahmen deutsch-israelischer Schüler- und Jugendbegegnungen?
- Mit welchen Themen setzen sich Austauschprojekte im schulischen und außerschulischen Bereich auseinander?
- Wie werden Inhalte in der schulischen und außerschulischen Austauscharbeit vermittelt?
- Wie wird das Anliegen diversitätsbewusster Bildungsarbeit in schulischen und außerschulischen Austauschprojekten aufgegriffen?
- Welche Modelle von Partizipation und Beteiligung an der Gestaltung der Austauschprojekte gibt es?
- Wie kann es gelingen, junge Menschen vor dem Hintergrund ihrer deutsch-israelischen Austauscherfahrung für gesellschaftliches Engagement zu gewinnen?
- Wie kann sich die Arbeit von Jugendarbeit und Schule ergänzen auch mit dem Ziel, neue Zielgruppen zu erreichen?
Zielgruppe
Das Seminar war an je 20 Lehrkräfte sowie 20 Fachkräfte der außerschulischen Bildungsarbeit gerichtet, die über Erfahrungen im deutsch-israelischen Austausch verfügen.
Das gemeinsame Seminar von PAD und ConAct fand im Rahmen der Initiative "Austausch macht Schule" statt.
„Vom 7.-8. März 2018 veranstalteten ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch und der Pädagogische Austauschdienst (PAD) ein zweitägiges Seminar für Lehr- und Fachkräfte im schulischen und außerschulischen Austausch zwischen Deutschland und Israel unter dem Titel „Living Diversity? – Theorie und Praxis diversitätsbewusster und partizipativer Bildungsarbeit im deutsch-israelischen Schüler- und Jugendaustausch“.“
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