Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus

Das ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch bietet zusammen mit IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V. im Jahr 2025 ein Lernangebot zum Umgehen mit Antisemitismus für Fachkräfte der Internationalen Jugendarbeit in Deutschland. Das Diskursprojekt umfasst drei Module: eine Seminarwoche in Deutschland, eine Begegnungsreise nach Israel sowie ein Seminar zur Entwicklung antisemitismussensibler Bildungskonzepte und Projektideen für die trägereigene pädagogische Praxis. Anmeldungen sind bis zum 23. Februar möglich.
Antisemitische und israelfeindliche Einstellungen sind in Deutschland zunehmend verbreitet. Negative Zuschreibungen, Verschwörungsmythen und Anfeindungen gegen Jüdinnen und Juden zeigen immer wieder aufs Neue, wie virulent das Problem ist. Die stark gestiegenen Zahlen antisemitischer Vorfälle in Deutschland nach dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem darauffolgenden Krieg im Gazastreifen verweisen einmal mehr auf Brisanz und Aktualität von Antisemitismus.
Auch Fachkräfte der Jugend- und Bildungsarbeit sind mit verschiedenen Formen von Antisemitismus konfrontiert. In ihrer täglichen Arbeit stehen sie häufig abwertenden und bisweilen aggressiven Äußerungen gegen Juden und Jüdinnen sowie Israel gegenüber, denen nicht immer leicht zu begegnen ist. Vielfach besteht vor allem Unsicherheit, wie auf tradierte Negativbilder von „den Juden“, auf israelfeindliche Äußerungen oder Verleugnungen der nationalsozialistischen Judenverfolgung reagiert werden kann.
Die Internationale Jugendarbeit spielt dabei eine besondere Rolle, da sie junge Menschen aus unterschiedlichen nationalen und kulturellen Lebenswelten zusammenbringt und so einen Raum für Austausch und Offenheit schafft. Solche Begegnungen bieten zugleich die Chance, für antisemitische Vorurteile zu sensibilisieren und Fachkräfte in einer reflektierten und kompetenten Haltung zu stärken.
Das Diskursprojekt „Sichtbar Handeln! Umgehen mit Antisemitismus in Jugend- und Bildungsarbeit“ bietet Fachkräften der Jugend- und Bildungsarbeit in Deutschland ein fachliches Lern- und Diskursangebot zur Arbeit gegen Antisemitismus sowie Israelfeindschaft und verbindet Einheiten zum Wissenserwerb, zur Selbstreflexion und zum Perspektivwechsel. Das Angebot besteht aus drei obligatorischen Modulen: einem einwöchigen Seminarteil in Deutschland (Modul I), einer Begegnungsreise nach Israel (Modul II) und einem Seminar zum Wissenstransfer in die Praxis (Modul III).
Inhalte und Lernziele des Diskursprojekts
- Wissensaneignung zur Geschichte und Gegenwart, zu Erscheinungsformen und Funktionen von Antisemitismus
- Handlungsoptionen zum pädagogischen Umgang mit Antisemitismus
- Kennenlernen jüdischer Geschichte und Gegenwart in Deutschland und Israel
- Auseinandersetzung mit der Geschichte von Nationalsozialismus und Shoah
- Kennenlernen der vielfältigen israelischen Gesellschaft
- Einblicke in israelische Diskurse und den Lebensalltag vor Ort, insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen nach dem 7. Oktober 2023 in der Jugend- und Bildungsarbeit
- Projektbesuche in Israel und Austausch mit israelischen Fachkräften aus der Jugend- und Bildungsarbeit
- Entwicklung von (Bildungs-)Konzepten und Projektideen für den eigenen trägerspezifischen Arbeitsalltag
Termine 2025
- MODUL I: 07.–11.04.2025 voraussichtlich in Hannover - Seminarwoche zu Antisemitismus – Geschichte, aktuelle Erscheinungsformen und pädagogische Handlungsmöglichkeiten
- MODUL II: 15.–21.09.2025 in Israel - Begegnungsreise in die vielfältige Gesellschaft Israels und Vorbereitungstreffen am Abflugort 14.09.2025 (Berlin oder Frankfurt a. M.)
- MODUL III: 27.–29.10.2025 in Berlin - Wissenstransfer in die Praxis
Weitere Informationen
- FÜR WEN: Fachkräfte der Internationalen Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe, die bisher noch keine private/berufliche Erfahrung mit Israel haben.
- Bitte beachten Sie: Die Durchführung der Begegnungsreise im genannten Zeitraum ist abhängig von der Sicherheitssituation vor Ort und den Reiseempfehlungen des Auswärtigen Amtes. Wir stehen dazu mit unseren israelischen Partner*innen in Kontakt und bemühen uns um eine frühzeitige Bestätigung des Termins. Dennoch kann es sein, dass die Reise aufgrund kurzfristiger Entwicklungen verschoben werden muss. Die Zahl der Teilnehmenden ist auf maximal 20 Personen begrenzt.
- SPRACHE: Das Programm in Deutschland wird auf Deutsch stattfinden. Ausgewählte Programmteile während der Begegnungsreise in Israel werden auf Englisch durchgeführt.
- TEILNAHMEGEBÜHR: Die Teilnahmegebühr beträgt für die drei obligatorischen Module des Diskursprojekts – das Seminar in Deutschland, die Begegnungsreise nach Israel und das Transfermodul in Deutschland – insgesamt 500 Euro. Die Flugkosten inkl. Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Programm sind damit abgedeckt; Fahrtkosten zu den Seminarteilen in Deutschland werden im Nachhinein erstattet (Deutsche Bahn: 2. Klasse). Darüber hinaus entstehen keine Kosten.
Anmeldung
Anmeldung - Bitte melden Sie sich bis zum 23. Februar 2025 an. Die Auswahl der Bewerber:innen findet nach der Anmeldefrist statt.
Über das Projekt
Das Angebot für die Diskursprojektgruppe 2025 richtet sich gezielt an Fachkräfte der Internationalen Jugendarbeit. 2025 laden IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V. und ConAct – Deutsch-Israelischer Jugendaustausch gemeinsam ein.
IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V. ist ein Zusammenschluss freier und öffentlicher Träger der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland. Als Netzwerk und bundeszentrale Struktur gestaltet IJAB europäischen und weltweiten Austausch und Kooperationen im Jugendbereich. IJAB setzt sich für die Interessen des Arbeitsfeldes der Internationalen Jugendarbeit ein und engagiert sich für Austausch, Zusammenarbeit und Weiterentwicklung der Praxis.
ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch arbeitet bundesweit als Service-Zentrum für die Jugendkontakte zwischen Deutschland und Israel. ConAct unterstützt bei der inhaltlichen und organisatorischen Verwirklichung deutsch-israelischer Jugendbegegnungen und Fachkräfteprogramme und richtet Fachveranstaltungen zur Weiterentwicklung des Arbeitsfeldes aus.
Mehr über das von ConAct realisierte Projekt „Sichtbar Handeln! Umgehen mit Antisemitismus in Jugend- und Bildungsarbeit“ erfahren Sie unter www.Sichtbar-Handeln.org.
Das Projekt „Sichtbar Handeln! Umgehen mit Antisemitismus in Jugend- und Bildungsarbeit“ wird von ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch in Kooperation mit der Israel Youth Exchange Authority und dem Council of Youth Movements seit 2020 realisiert. Es wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Quelle: IJAB

